Regionale Entwicklung

“Zukunft soll man nicht voraussehen wollen.
Zukunft muss man möglich machen.”

(Antoine de Saint-Exupéry)

Mir liegt die aktive Zukunftsgestaltung in der Oberlausitz am Herzen. Menschen dabei mitzunehmen, ist für mich der einzige Weg, wie es funktionieren kann, gemeinsam Zukunft vor Ort zu gestalten.

Als Wirtschafts- und Sozialgeographin sind meine fachlichen Schwerpunkte:

  • die Entwicklung ländlicher Räume
  • der demografische Übergang
  • Regional- und Stadtentwicklung
  • Zukunfts- und Selbstorganisationsprozesse

Gerade letztere werden maßgeblich darüber mitentscheiden, wenn es um das Überleben von Dorfgemeinschaft und solidarischem Miteinander geht: ich nenne das den realen Umgang mit demografischem Wandel.

Ländliche Räume sind Querschnittsfelder, die nach einem Ansatz verlangen, der auch quer denkt und nicht nur in einzelnen Politikbereichen. Ich kann den Mangel an Fachkräften oder das Fehlen von Menschen in ländlichen Räumen generell nicht ohne den wirtschaftlichen Strukturwandel, nicht ohne Kultur, nicht ohne Willkommenskultur und viele weitere Schnittfelder denken.

Es geht mir um Kompetenz und Verständnis für diese ländlichen Räume; um verständliche Vertretung der Menschen, die ihre Zukunft genau da sehen. Es geht nicht darum, Stadt gegen Land zu stellen – das würde auch ihrer historischen Verflechtung nicht gerecht werden. Aber es geht um eine gerechte und sympathische Vertretung aller Menschen in Sachsen auf der Entscheidungsebene des Freistaates.

Kein Akademisches Konzept, keine Statistik wird per se handlungstragend – ich setze mich dafür ein, daß sie nicht dazu genutzt werden, sog. “Strukturanpassungsmaßnahmen” zu legitimieren, die solchen Entwicklungen vorausgreifen, sie im Vorab setzen und begünstigen.

Der maßlose Abbau von Schulen im ländlichen Raum, der Rückbau von Mobilität, effektlose Infrastrukturmaßnahmen, ländliche Kommunen am Gängelband der Abhängigkeit und unter Regulierungswut, fehlende ganzheitliche Konzepte für Rück- und Zuwanderungsprozesse, mangelhaftes Bewußtsein für Belange spezieller Gruppen – Frauen, Senior*innen, Arbeitslose – all das verlangt nach Mut zu neuen Ansätzen und Wegen.

Ländliche Räume sind keine Restkategorie neben dem Großstädtischen. Sie sind mehr als Landwirtschaft, Viehhaltung, traditionell und strukturschwach; sie sind Lebens-, Erinnerungs- und Zukunftsort, Heimat und Arbeitsstätte von über der Hälfte aller Sachsen, darunter auch der Sorben. Hier finden wir siedlungshistorische und kulturelle Reichtümer, wunderschöne Landschaften sowie engagierte, bodenständige und kreative Menschen.